Gehen wir doch einfach einmal los … Poetische Reise an der Ostküste Siziliens

Gehen wir doch einfach einmal los! Kommen Sie bitte mit …

Odyssee an der Zyklopenküste
Odyssee an der Zyklopenküste, Foto: Fröhlich

Sie sind mit mir auf einer Poetischen Entdeckung unterwegs an Siziliens Ostküste. Sie schauen sich um. Nach allen Seiten. Sehen das Licht. Das glitzernde Meer an der Küste von Odysseus. Möwen am Himmel und Menschen auf Lavafelsen, sehen ie Faraglioni, die submarinen Erhebungen. Sie schauen all das an. Riechen vielleicht das Salz des Meer. Sehen später den rauchenden Etna. Sie verweilen einen Moment. Ich lese ihnen vor: vom “weinfarbenen Meer”. Eine Geschichte von Sciascia. Lese von der „Insel des Odysseus“. Homer beschrieb sie und auch Quasimodo, der Literatur-Nobelpreisträger. Sie hören auch das Gedicht vom Meer aus dunkelblauer Seide, vom „Donnern des Vulkans“.
Denn ich habe es beschrieben, was ich so oft erlebt: Die Kraft des Meeres, den Ausbruch des Etna.

Sie genießen die Mußezeit, die die Poesie Ihnen mit allen Sinnen schenkt: in Wort, Geruch, Bild, Geräusch … Sehen in eine Weite hinein. Schönheit. Tauchen eine in die tiefe Seele dieser Landschaft.

Ruhe des einfachen Da-Seins. Stille. Der nächste Atemzug. Und ich sage Ihnen ein Gedicht vom Erwachen:

In der Schale der Nacht
auf dem Rücken
wenn Helios ruht im geflügelten Schoß
erwacht das Licht
mit Rosenfingern streift es dein Herz.

Ein Lächeln huscht vielleicht über Ihre Lippen. Oder eine Sehnsucht steigt hoch. Gestreichelt werden von Rosenfingern … spüren Sie das im Herzen? Vielleicht erleben Sie Leichtigkeit. Oder auch Traurigkeit. Sie können in jedem Fall die Arme zur Sonne heben – das ist auf Sizilien sehr einfach – oder beugen sich zu einem Käfer oder sitzen einfach nur da …

Wenn ich mich jetzt lächelnd zu Ihnen setze, dann gebe ich Ihnen vielleicht ein kleines schönes Zettelchen und einen Stift, um Sie zu inspirieren:
Was siehst du gerade? Schreibe ein Wort auf. Genau ein Wort. Denn ein Wort ist schon das ganze Leben! In diesem Augenblick.
Und dann schau mal, was in dem Wort so drinnen steckt …

Oder ich bringe einen Zettel mit auf dem steht:
„Der Ort, an dem ich gerade bin – ein Wortwechsel.“
Und dann schreiben wir gemeinsam diesen Wortwechsel. Sehr einfach. Das muss niemand vorher kennen, dazu muss man nicht studiert haben oder einen Schreibkurs besuchen. Das geht einfach so. Wir lesen ihn vor. Lauschen, welche Orte wir bewohnen: im innen und außen. Lesen Sie hier gerne Wortwechsel, die schon entstanden sind. (neuen Beitrag einfügen)
Wenn Sie das nicht mögen in diesem Moment – auch gut.

Und irgendwann werden Sie aufstehen und mit mir weitergehen.
Zwischendurch habe ich Ihnen vielleicht ein wunderbares Pasta di Mandorla unter die Nase gehalten … oder ein Stück vom guten Ragusana-Käse und einen Schluck besten Etna-DOC. Und schon im nächsten Moment sehen und spüren Sie etwas anderes … vielleicht bewundern Sie die Kapernblüte oder riechen das nächste Panificio (den Bäckerladen)

… Oder ich lese Ihnen aus Goethes “Italienischer Reise” aus dem Jahre 1787 vor  … und den Satz von J.G. Seume ganz bestimmt: „Es ist vielleicht in ganz Europa keine Gegend mit so vielfältigen Schönheiten, als die Umgebung dieses Berges.“

Das ist Poesie des Lebens.
Sie geschieht im Augenblick des Daseins.
Im achtsamen Unterwegssein, im Erkunden der Poesie einer Landschaft mit sich selbst im Reisegepäck. Da, wo Sie sind, wie Sie sind, mit ihren Erfahrungen, Ihrem Lebensrucksack und gerade mit mir, der Poetessa und Literaturwissenschaftlerin, Ihrer Lebensreisebegleiterin für diese Zeit.

Einfach so. Ganz leicht. Voller Freude.

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