WURZELN & FLÜGEL | Eine WinterWandelSchreibLustWerkstatt
2.2. bis 23.3. 2021 für max. 6 Teilnehmer*innen via zoom | 6 Begegnungen | 8 Stunden | Script
330 € | 240 € ermäßigt auf Nachfrage | info@heidrunbomke.de
Willkommen!, sage ich. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich schöpferisch zu verwandeln statt auf Veränderung zu warten!
WURZELN UND FLÜGEL
ein schon „geflügeltes“ Wortpaar, ist das Bild für Verankerung in der Lebendigkeit, für Zentrierung durch die eigene Schöpferkraft. Wer möchte das nicht sein, zentriert, verankert, verbunden, obwohl vieles wackelt? Gerade in dieser so herausfordernden Zeit!
SechsSchreibbegegnungen im Februar und März, bis zum Frühlingsanfang, laden ein zum schreibenden Verbinden mit der Lebendigkeit und zur Stärkung der eigenen Lebensenergie im schöpferischen Sein.
Der Übergang vom Winter zum Frühling, wir schreiben mit diesem kosmischen Zyklus mit. Der Winter-was ist er im natürlichen Rhythmus?
Winter, alles Leben wohnt in die Wurzeln
Winter, die Farben sind fast verschwunden Winter, die Zeit der Leere, der Ungewissheit
Winter, das Licht scheint im Norden verschwunden
Winter, die Zeit der „Geflügelten“, der Vögel Winter, manchmal wie Erstarrung ohne Hoffnung
Winter, eine Zeit, die mehr Energie kostet und vielleicht in diesem Jahr noch mehr
Winter, tiefste Dunkelheit und doch Wiederkehr des Lichts Winter, die Zeit für das Erleben innerer Prozesse Winter, die Zeit der sanften, stillen Betrachtung
Winter, die Zeit der Hoffnung auf Erneuerung Winter, die Zeit dafür, Keimendes und Erneuerung magisch zu spüren!
Wie möchten Sie, wie möchtest Du die stille, leere und so ungewisse Winterzeit gerade in diesem Jahr 2021 schöpferisch erleben, um kein Opfer, sondern noch lebendiger DU zu werden?
MeineWinterWandelSchreibLustWerkstatt lädt alsSchöpfungsraum ein zu: · herzerwärmenden Inspirationen, berührenden Worten und Seelenbilder · Muße in der Zeit der Kälte und gezwungenen Vereinzelung
· Selbstwahrnehmung eigener Bedürfnisse, aber auch Ängste, Blockaden, Einschränkungen
· sensibler und kreativ-lustmachender Verwandlung hin zu Selbstliebe
· individueller Begleitung im eigenen biografischen Wandel · tieferem Verständnis von Wandlung im Rhythmus der Lebensintelligenz
· Wechsel vom Mangel zur Fülle
· Wechsel vom Opfersein zum schöpferischen Mitgestalten
· fühlbarem Spüren des keimenden Aufblühens im Frühling · Herzensqualitäten | Tugenden (nach Christina Kessler)
· Leichtigkeit und Lebensliebe im schreibenden Miteinander · liebevoller Verbundenheit und Austausch in vertrauter Gruppe
· einem wiederkehrenden Schreibritual für sich selbst
Poesie und Schreiben verbinden auf besondere Weise mit der universellen Lebendigkeit. Das ist Spirituelles Schöpfen. Sie führen so auch zum inneren Frühling, zur Erneuerung!
An einem Januartag 2011, vielleicht war es der 22., ja, es könnte der 22. gewesen sein, traf ich eine Entscheidung. Keine unbedeutende. Vielleicht gibt es auch gar keine unbedeutenden Entscheidungen. Doch diese da, die vom 22.1.2011, war wohl bedeutsam. Man spricht auch über Entscheidungen von großer Tragweite. Ich entschied, als ich gelehnt an eine alte Hauswand in Hitzacker zu dem Haus schaute, in dem meine neue Wohnung hätte sein können, erst gar nicht hineinzugehen. Und auch nicht in eine andere Wohnung im Wendland. Ich entschied, keine Wohnung zu nehmen, als sich mein vorheriges Zuhause unwiederbringlich auflöste. Das entschied ich da, gelehnt an die Hauswand in einem Graunieselwetter, das mir sicher geholfen hat. Nein, sagte ich. Nein. Das fühlt sich nicht wahr an. Das trägt mich nicht, sagte etwas in mir. Und es fühlte sich gleichzeitig auch seltsam an. Wie ich da meine innere Stimme vernahm. Es irritierte mich – war ich verrückt, keine Wohnung nehmen? – und es war doch wahr. Ganz klar.
Falls ich mal ein Drehbuchscript schreibe, dann fange ich mit dieser Szene an: Eine Frau, Anfang 50, lehnt an einer Hauswand und trifft ganz still eine weittragende Entscheidung. Fühle ich in dieses Bild hinein, fließt ganz viel Kraft, wie selbstverständlich.
Ja, diese damalige Januar-Entscheidung von 2011 hat mich wahrhaft weit getragen!
Auf allen Ebenen. Bis zum Feuerberg Ätna auf Sizilien und bis tief in meine Schöpferkraft, die neu erwacht, als ich Anfang 50 bin.
Im Januar 2012 bin ich dann am Ätna. “Ankommen – Zwischen Ätna und Meer”, so heißt es in meinem Reisehörbuch “Übermut tut gut! Unterwegs in den Süden”für das Jahr 2012. Nur ein Jahr war vergangen. Von Januar zu Januar.
Was habe ich im Januar 2012 zu erzählen?
Von Vulkan, Orangen, einem Mann mit schönen Händen, dem so schönen Wetter, den stillen Ästen im kühlen Morgen … – hören Sie selbst!
Und dann gibt es noch viele Januare, immer wieder Januare. Den Januar 2015, da bin ich zeitweilig in einem Ferienhaus in Langendorf an der Elbe und träume von einem Vulkanausbruch – ganz viel Feuer! … und viele Januartage am sizilianischen Meer in 2016 und 2017.
Und nun hier, in Berlin-Kladow am 25. Januar 2020. Hier sitze ich in einem “Studio”, meinen jetzigen Dach über dem Kopf, schaue auf die Havel, die da irgendwo im Dunkel schleicht. Nicht weit weiß ich einen kleinen Hafen. Ich sitze an meinem Reiseschreibtisch und schreibe.
Und wo ich schreibe, da bin ich auch zuhause. In jedem Januar.
Als ich dieses Herz in Punta Secca am sizilianischen Meer Anfang Oktober 2019 mit meinen Fingern in den Sand malte,
immer wieder die Kurven formte, da war ich voller Wonne, Liebe, Freude! Ja, ich fühlte, dass alles gut war und ist. Ich hüpfte am und im Meer herum, ich zeichnete mit der Hand, ich legte mich in den warmen Sand hinein, ich lachte … ich war so präsent und strahlend glücklich! Mir erschienen diese Wochen am Meer wie ein Traum, wie eine Belohnung. Vielleicht ein großes Abschlussfest?
Mir wurde ganz klar: Ich hatte und habe mir die Erlaubnis zu einer großen neuen Lebensreise gegeben!
Mit dem Unterwegssein, mit Italien, Sizilien, mit meinem Mut zum Eigenen! Seit 2011. Eigentlich seit 2004.
Eine völlig neue, freie und unkonventionelle Lebensform! Eine Entdeckung, eine Heldenreise, eine Öffnung, eine Wandlung! Reisen, sich dem Moment hingeben, sich öffnen für das Schöne und Helle und schreiben und kreieren! Und genau so auch leben. Daraus schöpfen und davon leben. Es so weitergeben. Ich bin begeistert, dass es so ist und sein darf. In jedem Lebensmoment. Ob auf Sizilien oder bei meinen alten Eltern; ob während der Schreibreisen, bei den jungen Leuten in der Schule; ob einfach beim täglichen Tun, bei der Begegnung mit Menschen und Tieren … – es entsteht so viel Schönes und Menschliches daraus!
ICH LEBE SO GERNE!
Und das bringt Bewegung und Lebendigkeit. Denn das Leben trägt ja weiter. Ich lausche mir und ihm und frage mich, was es von mir möchte … es flüstert, manchmal schreit es auch, manchmal träumt es mir was zu … und hält mich in Bewegung.
Allein in diesem Jahr 2019 hatte ich mindestens acht unterschiedliche Wohnorte, wo ich länger war:
Über Mietshaus mit mediterranem Garten, Mietwohnung in Punta Secca, air-bnb (find ich toll), Bed&Breakfast, Mietwohnung in Rand-Berlin … bei Eltern und Freunden und Bekannten … – ich mag das, das gehört auch zu mir. Ich habe mir Tinyhäuser angeschaut. … Ja, ich habe auch sieben Mal Sachen bewegt. Das muss ich nicht jedes Jahr haben(!), doch Ordnung machen, Aufräumen, Klarheit mit den Sachen schaffen, das ist mir eine Tugend geworden. Immer weniger haben. Mit wenig Schönheit schaffen. Meine Schönheit. Ich habe neue Gegenden kennengelernt, Berlin-Kladow, Sacrow und sie erkundet. Eine weitere, zusätzliche freiberufliche Tätigkeit in einer Waldorschule begonnen (das war eine innere Stimme, die mir das sagte). Ich war in Parin und am Chiemsee, in Rosenheim, in Thüringen, Bremen, Lüneburg, Wendland … immer wieder auf Sizilien. Und das sind nicht nur äußere Orte.
Es sind mir meist auch Schreiborte. Orte der Kreativität. Der Präsenz.
Ja, ich entdecke unglaublich gerne und ich bin da auch sehr neugierig und leicht wie ein Schmetterling!
Auf meine Art. Zu Fuß, mit Bus oder Rad. Schwimmend. Mit der Bahn bin ich zweimal nach Sizilien in diesem Jahr. Nochmal den Weg bewusst wahrnehmen, die Landschaften, die die Menschen so formen. Den Brenner und Südtirol und immer wieder die Meeresenge von Messina, wo der Zug in den Bauch eines Schiffes fährt und auf Sizilien wieder heraus. Und mein Büro habe ich dabei, denn ich bin ja immer noch keine Millionärin (hahaha) und meine Angebote wachsen aus diesen Bewegungen und Begegnungen heraus. Ja, sie sortieren und verändern sich. Wachsen heißt für mich: wahrhaftig zu sein. Was nicht mehr zu mir gehört, das fällt auch von sich aus weg oder strengt mich so an, dass ich es nicht wiederhole. Und langweilen darf es mich auch nicht …!
Freude, Begeisterung, Offenheit – das sind die tiefen, sprudelnden Quellen der Kreativität! Genau das ist meine tolle, neue Erfahrung!
Früher, vor 2009, hatte ich auch manchmal aus Not geschrieben. Der Antrieb war Entlastung. Das war auch okay. Doch frei machte es mich nicht. Es blieb irgendwie eng, fühlte sich vielleicht etwas weniger schwer an. Schreiben aus Seh nsucht heraus bekam dann später schon eine andere Qualität. Da ging langsam ein Samen auf, öffnete sich der Himmel. Vorsichtig, aber doch! Ich holte langsam Luft, ich schrieb von einer Nomadin, ohne es bewusst wahrzunehmen. Bis mich das Leben ganz heftig stuppste – ja, ich sehe es heute als Geschenk, dass ich mit 50 Jahren eine handfeste Trennungs-Krise erlebte – und dann mutig und mit Unterstützung das Offene, ganz Neue, ganz Ungewisse und damit das Liebevolle und Leichte und Friedvolle wählte und einfach losging. Da hatte es nochmal ordentlich gekracht und das Leben gab mir einen Ruck und ich mir die Erlaubnis loszugehen.
MeineBücher geben poetisches Zeugnis.
Ich erlaube mir das Offene, die Freude, die Lebensbegeisterung. Ja! Ich brauche sie.
Ja, ich gebe mir das Versprechen und ich gab es mir schon einige Male. Ich bleibe mir treu! Wer einmal Schmetterling war und ist, der lässt sich nicht mehr einfangen. Auch wenn es immer wieder der Wandlungen bedarf. Ich “weiß” nun ungefähr, wie es sich wandelt und erfahre immer mehr davon.
Ich traue meiner Intuition. Ja. Sie führt mich, meine Wahrheit zu leben und in die Wirklich keit zu geben.
Das ist die Auf-Gabe nun. Kraftvoll mit Worten berühren und die Menschen schreibend, reisend ins Offene und Freie und Kreative führen. Das ist mein “Kulturbeitrag”. Ich schreibe hier viel von mir und mancher mag vielleicht sagen: “Man, nimmt die sich wichtig!” Und ja, ich nehme mich wichtig, weil ich wie jedes Wesen auf diese Erde mit einer Bestimmung gekommen bin. Sinnvoll sein möchte. Meine Gabe erkennen und in das Große einspeisen möchte. Mein Licht nicht mehr unter den Scheffel stellen möchte. Mich noch mutiger und präsenter zeigen möchte mit
Und das habe ich mir versprochen und tue etwas dazu! Eine neue Ausbildung habe ich mir erlaubt (auch sie habe ich durch Intuition gefunden), die mich auf diesem meinen Weg begleitet von 2019 bis 2021. Meine Lehrerin ist Dr. Christina Kessler, eine Ethnologin, die seit 40 Jahren die Weisheitslehren der Ureinwohner erforscht und daraus wesentliche Erkenntnise für Theorie und Praxis unseres bewussten Lebens gefunden hat: den universellen Prozess der Lebensintelligenz. Ein großes Bewusstseinstraining mache ich bei ihr und wie beglückt mich das, mit Gleichgesinnten vereint zu sein! “Dient es dem Leben? Was will das Leben von dir?”, so die Fragen. Das schließt natürlich auch ein, dass es zunächst mir selbst dient! Um Aufopfern geht es gar nicht. Aber darum, den Blick von innen nach außen zu richten und umgekehrt, wenn Entscheidungen zu treffen sind. Und das ist täglich!!!
Dieser eigene Weg, diese eigene Wahrheit ist das Schatzkästlein des Seins.
Und hier setze ich mal den Schlusspunkt für jetzt. Das wollte alles hinaus. Mein Schatzkästlein ist gut gefüllt. Randvoll. Liebevoll. Herzvoll.
Mein Schreibmotto habe ich gefunden:
Die beste Art zu schreiben ist mit den ureigenen Worten und diese fließen unmittelbar aus dem Herzen in die Hand!
So inspiriere ich Menschen, sich kreativ zu öffnen und sich an licht- und kraftvollen Orten noch mehr ins eigene Licht zu schreiben.
Ich inspiriere dazu und begleite dabei, sich die Erlaubnis zu geben (!), offener, freier und damit ureigen kreativer und menschlicher zu leben. Probieren Sie es doch einmal aus! SCHREIBREISEN
Ich bin dankbar für all das Erlauben und die Lebendigkeit, die in mein Leben kam. Für das Spüren einer tiefen Lebensquelle, die für uns alle da ist: Eine große Lebensenergie! Hier, in meinem Geburtsort, sehe ich sie immer an einer Quelle, die neben einer großen Linde fließt, fließt, fließt … Das Leben hat viele Bilder, die uns den Weg weisen. Das Leben schenkt mir wirklich viel und ich möchte ihm noch viel Schönes geben.
Ja, ich erlaube es mir! In Berlin, Sizilien … wo auch immer mich das Leben hinführt!
Ich bin bereit. Ich bleibe mir treu.
Ein Baumherz schaute mich im Herbst 2019 an am Sacrower See.Zwischen Vollmond und Sonnenaufgang ging ich am Meer in Punta Secca am 14.10.2019. Ein magischer Morgen. Heidrun Adriana Bomke
E-MAIL-FERNSCHREIBKURS
“SCHREIBEND DURCH DAS JAHR – EIN SCHREIBKALENDER”
Meinen Novemberschreibinspirationen folgten Texte.
Ich möchte hier einige Novemberrondelle und Texte einer Teilnehmerin veröffentlichen – danke! Das Thema war: Der Tod und ich.
Ich finde es wesentlich, dazu zu schreiben, diese Erfahrungen zu thematisieren. Der Tod begleitet uns – ist der andere Pol des Lebens, ist schon immer da und es ist gut, auch mit ihm in Resonanz zu gehen. Sonst fühlt er sich vielleicht vernachlässigt und „macht sich sichtbar“. Klopft an und schnell sind wir die Seinen.
Buchpremiere “Splitter und Späne” von Heinz Paulisch
Im September 2018 bekam ich einen Text geschickt. Er trägt den Titel: Bubo bubo. Den Verfasser, Jahrgang 1937, kannte ich aus Gesprächen und schrieb ihm u.a.: “Wenn du einmal deine Texte, Erinnerungen in einem Buch veröffentlichen möchtest, dann begleite ich es gerne als Biografin/Lektorin. Ich ahnte, dass da wahrhaft wertvolle Texte über die Jahrzehnte gewachsen waren. Ermutigung brauchte es. Dann erreichten mich zwei große Textpakete, von Autor, Ehefrau Brigitte und Sohn Svante gesucht und gesammelt. Ich las und wählte aus: Fragmente, Gedichte, Reisebilder. Das waren die eindruckvollsten Genres. Wir sprachen, Inhalte fügten sich zusammen und die Arbeit am Buchprojekt nahm seit November 2018 ihren Lauf.
“Splitter und Späne” soll der Titel sein, so sagte Heinz Paulisch.
Es war eine Antwort ohne ein Zögern auf meine Frage: Hast du eine Titelidee? Da spürte ich, wie tief die Schreibspuren waren und dass es wirklich an der Zeit war, Fragmente, Gedichte und Reisebilder eines intensiven Lebens nach außen zu geben. Der Autor selbst schreibt in seinem Schlusswort:
“Ich denke an eine Tischlerwerkstatt, an den Duft von Holz und an das Zischen eines Hobels, wenn er über ein Werkstück fährt. Was Sie hier in der Hand halten, sind auch nur Splitter und Späne. Also das Produkt, das auf dem Weg, mal links mal rechts, herabfiel.”
Wer ist dieser Autor Heinz Paulisch?
“Heinz Paulisch wurde im März 1937 als erstes von vier Kindern in Berlin-Lichterfelde geboren. Als er eingeschult wurde, war die Familie vor dem Schutz der Bombenangriffe während des Zweiten Weltkrieges in das ländliche Klötzen (Kłecko) bei Gnesen (Gniezno) evakuiert worden, in immerwährender Sorge um den fernen Vater, der als Soldat in Russland war. Im Januar 1945 rückte die Front näher, die Familie floh zu Bekannten in die Nähe von Kiel. Bald, nach der Heimkehr des Vaters aus der Kriegsgefangenschaft, zog es die Familie wieder nach Berlin. Als Baumeister und Architekt „krempelte Vater die Ärmel hoch, Berlin wiederaufzubauen“, berichtete Heinz Paulisch seinem Sohn Svante, dem er oft „Frühergeschichten“ aus seiner Kindheit und Jugend erzählte. Ein Freigeist war Heinz Paulisch schon immer. (…)
Im Jahre 1996 ging für Heinz Paulisch ein lang gehegter Traum in Erfüllung: Endlich ein eigenes kleines rotes Schwedenhäuschen, direkt am See. Selbst geplant, mit Svante selbst ausgebaut. Kaum war es im Herbst 1998 fertiggestellt, ereilte ihn im Frühjahr 1999 der erste von mehreren Schlaganfällen. Auch wenn seither seine Selbstständigkeit eingeschränkt ist, so hat er sich bis heute seinen unglaublichen Scharfsinn, Humor und Freigeist bewahrt. Heinz Paulisch wohnt in Berlin und lebt (im Sommer) in Schweden.”
So schreibt der Sohn, Svante Paulisch, in seinem Text “Über den Autor”.
Buchpremiere · 21.6.19
Zu Mittsommer – Midsommar – am 21.6.19 feierten wir
Buchpremiere!
Meditative Einstimmung im Grün – “Aus dem Kopf heraus” und “Aus dem Herzen heraus” mit genügend Zeit für einen freien Schreibfluss. Worte wie “mäandernder Grünfluss” erfüllten den Gartenraum.
Beim “blinden Wortwechsel” sieht man nicht, was der andere Mensch schreibt.
Und wie viel Gleichklang entstand! Intuitive Führung. Lesen Sie selbst!
“Ein Stück Arkadien – ein blinder Wortwechsel”
1 Ich glaube, es passiert mühe- und schwerelos
2 Dieses Land ist mir Spärenmusik
3 – das Land, wo Milch und Honig fließen.
4 Sonnigliches Sein
5 Aber vielen entgeht etwas – ohne Chance, das zu bedauern.
“Jahresklang” heißt mein Gedicht, das beginnt: “Schlummernd noch murmelt das Jahr sein Lied …” – hört es gerne nochmal und vielleicht bleibt ein Vers, der besonders gefällt! Lauscht auf den Klang, lauscht auf die Gefühle, die sich in euch regen.
Besuch der Worte
Am frühen Morgen besuchen mich die Worte kaum aufgewacht sind sie schon wieder fort
Ich frag sie noch Woher kommt ihr? Wo ist der Ort?
Sie kichern leise tänzelnd wispern und sind wieder fort!
21.3.19
Woher kommen die Worte? – Zum Welttag der Poesie am 22.3.
Als Dichterin frage ich mich das. Zum Welttag der Poesie, der jedes Jahr am 22.3. ist. Und nicht nur dann. Worte der Poesie jenseits der Alltagsworte kommen aus einem anderen “Raum”. Doch woher?
Sie besuchen mich jeden Tag und ja, oft am Morgen, wie ich im lustvollen Dialog mit den Worten schreibe. In dieser Sphäre zwischen Traum und Tag … gerade die Dichterworte sind von einer großen Zartheit. So tief und flüchtig zugleich. Sinnlich, natürlich, oft leicht wie ein kleiner Sonnenstrahl auf der Nase kitzeln sie. Sie formen sich in Herz und Hand.
Ich spüre, dass ich sie einsammle. Ihnen Gestalt gebe. Sie wohnen nicht in mir – oder sie sind als Erscheinungen und Empfindungen da: im Großen und Ganzen, in der Weltenseele, dem Weltinnernaum wie R.M.Rilke sagte und im “großen Chor”, wie es im Gedicht “Jahresklang” heißt.
Ich habe die Gabe, Poesie zu spüren und zu materialisieren.
Möge sie mir erhalten bleiben. Ich bin so dankbar, die Poesie des Lebens einsammeln und in die Welt geben zu können. Poesie bleibt immer auch Geheimnis, wie die Dichterin Hilde Domin in ihrem Gedicht “Worte sind reife Granatäpfel” schrieb.
Foto: Adriana
Leben ist Poesie
für mich. Als Dichterin lebe ich in einer besonderen Wahrnehmungswelt. Sie ist sehr fein, lebendig, leicht, still mit Natur und Herz verbunden und ein großer innerer Raum voller vielfältigster Wahrnehmungen. Sie ist hochsensibel und möchte beschützt werden. Sie möchte tanzen und fliegen und geerdet werden. Sie ist kein Diskussionsraum. Sie ist einfach da. Ein Hinausgehen aus der Alltagswelt und ein Zurückführen in Gestalt der poetischen Früchte. Dahin, wo wir uns alle versammeln können: In der POESIE des LEBENS.
Ist nicht alles Lebendige voller Poesie, voller Schönheit, Freude, Vielfalt, Verwandlung?
Jeder kleine Vogel, der Ästchen für sein Nest zusammenträgt? Die Wolken, die sich im Wasser spiegeln? Die Knospe, die aufgeht und zu Blüte und Frucht wird …? Der Mensch, der gerne lebt … einen anderen berührt …
Jean Paul schrieb: “Poesie ist wie ein Duft, der sich verflüchtigt und in der Seele die Essenz der Schönheit zurück läßt.”
Hilde Domin meinte: “Poesie ist ein großes Glockenläuten, damit alle aufhorchen”
Sich entfalten im eigenen Rhythmus ist Poesie
Poesie bleibt, wie das Leben im Kleinsten auch, Geheimnis. Manches kann man spüren im Innehalten. Erahnen, sich öffnen, mutig sich offenbaren und zeigen. In der Poesie kann man nichts “umlügen”, wie Domin sagt. Es geht um Wahrhaftigkeit. Nicht umsonst nennt man die Poesie die subjektivste der Gattungen. Man spricht von sich. Und gleichzeitig vertraue ich, gebe ich die Gedichte hinaus, auf ein Gegenüber, einen Hörer. Am liebsten lese ich direkt vor den Menschen. Ein poetischer Raum entsteht, in dem Worte berühren und Menschen sich dadurch beruhigen, leise werden, in sich hinein horchen, sich spüren … – man kann diese Energie einatmen. Es wächst aus dieser schöpferischen Gestaltung Schönheit.
Poesie gibt mir die größte innere Freiheit und Weite
Sie verbindet mich mit all dem Kleinen und Feinen und Wunderbaren des Seins und bindet mich so wie von selbst in den großen lebendigen Rhythmus ein. Dafür bin ich so dankbar. Genießen Sie noch einmal zum “Welttag der Poesie” mein vorgelesenes Gedicht “Jahresklang”. Es drückt auch meine poetische Verbundenheit mit dem Leben aus: mein Einstimmen “in den großen Chor”.
Viel Freude beim Hören! Und:
Schreiben Sie auch Ihr Gedicht! Einfach so – federleicht.
für die Lebendigkeit, die ich erlebe in der Natur: für das Licht jeden Tag, für die Sterne am Abend, für die starken Bäume, das Wasser, das fließt …, für die Jahreszeiten, die den Rhythmus angeben …
Dankbar bin ich
für das Leuchten und Lächeln, das Blau des Himmels und die Weite des Kosmos – alles gibt mir so viel Kraft und Vertrauen und dass ich keineswegs alleine bin, auch wenn ich alleine lebe
Dankbar bin ich
für die nahen Menschen und Wesen, die ich liebe und die mich lieben
Dankbar bin ich
für alle Gefühle, die ich fühlen darf: Liebe, Freude, Schmerz, Leere, Hingabe, Leidenschaft, Begeisterung, Frieden, Stille, Weite, Einsamkeit, Verletzung, Selbstzweifel, Vergebung, Freundschaft, wachsende Gelassenheit und Geduld
Dankbar bin ich
weniger zu werten, wenn ich anderen Meinungen, Gewohnheiten etc. begegne, sondern einfach zu schauen, zuzuhören, zu beobachten und das Anderssein zu lassen
Dankbar bin ich
für die Schöpferkraft im großen Leben, in mir und für die tiefen schreibenden Begegnungen mit Menschen während meiner Schreibreisen und Schreibkunsttage
Dankbar bin ich
für Berührungen mit Schreibenden, die sich selbst berühren mit ihren eigenen Worten
Dankbar bin ich
für das Schreiben mit Teilnehmerinnen in Nida / Kurische Nehrung, das einem sanften Märchen glich
Dankbar bin ich
für den Schreibspaziergang auf dem Hexenberg auf der Kurischen Nehrung; für das Schreiben an den starken Plätzen der sizilianischen Südküste (Punta Secca, Randello, Donnafugata, Modica, Camarina, Scicli …), für die stille Schreibkraft in Bremen und Fischerhude, für den Künstlerort Teplingen und die Zusammenarbeit mit meiner Malerfreundin Verena
Dankbar bin ich
für die Worte, die mich finden; für die Gedichte, die ich empfange und aufschreibe und vorlese …
Dankbar bin ich
für meine Lesungen und Vorträge – ich liebe es zu lesen und vorzutragen – ich berühre Menschen mit Worten
Dankbar bin ich
für das Wort “Sanftheit” und für das Mittagsgebet im Dom zu Bremen im Advent
Dankbar bin ich
für den Geruch meines Geburtsortes am Morgen – das Brot des Bäckers – und am Abend – der Geruch der Holzöfen und ebenso für das stille Gehen durch den Wald mit seinem Baumgeruch
Dankbar bin ich
für den fürsorglichen Satz von Beat “und manchmal brauchst du einen Windschutz …” und für den Satz eines 10-Jährigen Mädchens: “Warum nehmen Sie Ihre Bilder ab (Ausstellungsende)? Sie sind so schön!”
Dankbar bin ich
für die Anerkennung, die mir zuteil wurde und auch dafür, dass ich immer mehr fühle, dass ich “in meinem Kern” weniger davon abhängig bin – das befreit mich unglaublich und lässt mich meine Grenzen besser erkennen – vielleicht ist das ein bisschen mehr Selbstliebe
Dankbar bin ich
für meine “Poesie des Lebens” – immer mehr aus mir heraus zu sein und zu tun, weil es so in mir ist und so nach außen möchte – es schafft Verbindung
Dankbar bin ich
für die zwei Jahre gemeinsam mit meiner lieben Hündin und Wegebegleiterin Neringa und auch dafür, dass ich sie in Liebe loslassen konnte
Dankbar bin ich
dass ich mehr meiner inneren Stimme vertraue und so auch für die Fügungen in meinem Leben – auch die Hündin Neringa war letztendlich eine Fügung in einer Wandlungszeit, in der wir uns begleiten durften
Dankbar bin ich
für das Entdecken von “Porto di Ulisse” und “Scirica” an der Südküste Siziliens
Dankbar bin ich
für die Demut, die mehr und mehr in mir hochsteigt und ich erkennen darf, wo ich versagt habe und dafür um Vergebung bitte
Dankbar bin ich
für klare Entscheidungen und dass ich besser aufpasse auf mich
Dankbar bin ich
für das Buch “Sei gut zu dir” von Christa Spannbauer, das mir geschenkt wurde
Dankbar bin ich
für das Vertrauen, das mir Menschen schenken
Dankbar bin ich
für mehr schöne Einfachheit und viel Stille in meinem Leben – ich brauche weniger Materie und mehr Geist
Dankbar bin ich
dass ich Probleme und Konflikte in meinem Leben anschaue und sie mit wachsender Geduld durch schwere Zeiten hindurch auch in Leichtigkeit verwandeln kann – es geht wirklich
Dankbar bin ich für meine Neugier auf das Leben, für meinen Entdeckermut im Innen und Außen und für meine Liebe zum Leben.
Das folgende Feedback kommt von einer jungen Frau, einer Ärztin, die ihren 40. Geburtstag im Mai 2018 unterwegs auf Sizilien am Meer feierte. Vier Tage begleitete ich sie schreibend in Punta Secca, Randello, Kamarina, Caucana, Donnafugata. Eine Einzelbegleitung
für Menschen, die wahrhaft Wandlung wagen und sich spüren möchten
für Menschen, die noch Angst spüren vor dem Neuen, Offenen und gleichzeitig Sehnsucht danach haben
für Menschen, die für Übergänge (ob beruflich, privat) eine hilfreiche ganzheitliche und kreative Begleitung wünschen
für Menschen, die das Abenteuerliche lieben: im Innen und Außen
für Menschen, die sich schreibend entdecken und wachsen möchten
Mein Angebot: WANDLUNG WAGEN – Gehe auf die Reise zu dir!
Aus der Enge ins Offene – Schreibend zu sich selbst.
“Du zeigst, wie man Wandel leben kann! (das Feedback)
Ich bin hierher gekommen und wusste nicht, was geschieht. Was auf mich zukommt …
Ich habe eine tiefe Berührung erfahren – ich habe mich selbst hier so sehr spüren können, habe einen offenen Zugang zu mir gewonnen!
Südküste Siziliens
Deine Verbindung zu mir:
Du hast mit deiner Begleitung eine unglaubliche Gabe, im Reisen nach außen die Reise zu sich selbst zu machen!
Im Alltag bin ich abgelenkt von mir, entferne mich immer wieder von mir … – es passiert so oft!
Mit den Themen, die du vorgibst, mit deiner intuitiven und hellfühligen Art und Gabe, geht man tief auf eine tiefe Reise.
Man nimmt die Impulse auf oder spürt selbst, was einen öffnet – das ist sehr heilsam.
Auch dass du mich zum Schreiben hinbewegst – mit Atem- und Körperübungen, das ist achtsam und fein.
Ich bekomme das Gefühl: ES GEHT NUR UM MICH!
DU HAST EIN UNGLAUBLICHES GESPÜR FÜR INNERE PROZESSE.
(Ja, ich bin auch Biografieforscherin und Biografin)
DU ZEIGST, WIE MAN WANDEL LEBEN KANN.
ES IST ECHT, WAS DU ZEIGST, WEIL DU ES LEBST!
DU TRÄGST DIE ELEMENTE IN DIR!
DU ZEIGST AUF, DASS POLARITÄT ZUSAMMENGEHÖRT.
EHRLICH GESAGT, WAR DIESE REISE EINE WIEDERGEBURT!
DAS SEIN AM MEER BIETET ÖFFNUNGSMÖGLICHKEITEN.
Eine Kostbarkeit für Menschen mit hoher Sensitivität, die Öffnung suchen. Freude, Leichtigkeit und Wohligkeit entfalten sich. Entspannung.
Totale Öffnung …
Ich bin in die Freiheit gegangen und habe mich hineingeschrieben!
Es ist auch eine Erweckung des Herzens – das seelische Potential wird erfasst.
ES GEHT NUR UM DICH! – GEHE AUF DIE REISE ZU DIR SELBST Aus der Enge ins Offene – Schreibend zu sich selbst!”
Aus der Enge ins Offene
Fragen Sie sehr gerne nach.
Diese besondere Schreibbegleitung für Einzelpersonen auf Sizilien (und an ausgewählten anderen Kraftorten) sind ab 3-7 Tage buchbar.
WANDLUNG WAGEN – Gehe auf die Reise zu dir selbst! Aus der Enge ins Offene – Schreibend zu dir.
Impressionen zu den Schreibkunsttagen in Bremen & Fischerhude
Böttcherstraße Bremenschreiben an der Wümme in Fischerhude – mein Herbstblatt
Mein Herbstblatt
Kranichschrei
Wolkenhimmel, klarstes Blau
feine Kälte, Atemhauch
Blätterwirbel im Hümme Wasser
HerbstSONNtag in Fischerhude
Blondes Mädchen ein Rondell
blondes Mädchen im roten Kleid
da sitzt du, an den Birkenstamm gelehnt
du träumst
blondes Mädchen im roten Kleid
dunkel das Wasser
doch hell der Horizont
blondes Mädchen im roten Kleid
da sitzt du, an den Birkenstamm gelehnt
Gelber Mantel HAIKU
leise Stimmen dort
ein gelber Mantel leuchtet
Efeu umrankt den Baum
Mit dem Hiersein als einer Seite des Seins, wie der Mystiker Rilke es ausdrückt, erlebten wir zwei Schöpfertage. Jetzt, im November, dem Monat, wo Tod und Leben sich so nahe. Ende und Anfang. Dann den “Bremer Stadtmusikanten” auch. Wir gingen zum 1. Museum für eine Künstlerin in der Welt, zum 1927 begründeten “Paula Modersohn-Becker” Museum