Ich habe immer nach vorne geschaut – Vorwort

Ich habe immer nach vorne geguckt
Lebenserinnerungen meiner Mutter, Gerda Flügge

Prolog
Meine Mutter erzählt heute gern aus Ihrem Leben und heute höre ich Ihr auch
gern zu. Das war nicht immer so, das Erzählen nicht und auch das Zuhören nicht.
Heute ist April 2012 und meine Mutter Gerda Flügge, geb. Manthey, blickt auf 89
Lebensjahre zurück. Ein beachtliches Alter, ein beeindruckendes Leben und vor
allem eine beeindruckende Haltung zum Leben. Eine unerschöpflich scheinende
Kraft ermöglicht es meiner Mutter noch heute, immer nach vorne zu schauen, nie
den Mut zu verlieren und stets das selbst gesteckte Ziel fest im Blick zu haben.
Ich habe tiefen Respekt vor diesem Leben und vor dem, was meine Mutter
geleistet und erreicht hat in ihrem Leben. Ich freu mich darüber, dass auch sie
selbst diese Leistung erkennt und sich darüber freuen kann.
Als sich bei meinem Vater erste Symptome von Altersdemenz zeigten begann ich
mich zu fragen, was bleibt ? So entstand die Idee für dieses Buch. Es sollte
bewahren und dokumentieren und es sollte ein Geschenk werden an meine
Mutter. Ein Geschenk, das meinem Respekt Ausdruck verleiht. Meinem Respekt
vor diesem Lebensweg, vor dieser Lebenshaltung, vor dieser Tatkraft.
Heidrun Bomke traf ich im Wendland als poetische Begleiterin literarischer
Spaziergänge und Reisen. Ihre Art auf die Dinge zu schauen und den Dingen in
ihrer eigenen Poesie Ausdruck zu verleihen trafen mich immer direkt ins ́ Herz.
Als ich erfuhr, dass sie auch Biografiearbeit macht, viel mir meine Buchidee ein.
Wir verabredeten uns zur Vorbesprechung und wurden uns schnell einig. Meine
Mutter zögerte anfänglich ein wenig, ob sie einer fremden Frau so viel Privates
anvertrauen wollte um dies dann auch noch drucken zu lassen. Mit etwas
Bedenkzeit und nach einem Telefonat mit Heidrun willigte sie dann schließlich
ein, sich befragen zu lassen. Als der Termin dann da war, sprudelte sie schließlich
und war kaum zu stoppen. Ich erlebte meine beiden Eltern im Gespräch mit
Heidrun in einer ganz neuen Lebendigkeit. Welch schönes Geschenk. Am Ende
war eine Fülle von Material zu sichten, zu strukturieren, zu bearbeiten.
Ich danke Heidrun für die wundervolle Gesprächsituation bei meinen Eltern.
Ebenso für die Arbeit, den roten Faden sichtbar zu machen und gleichzeitig die
lebendige Sprache meiner Mutter möglichst unverfälscht zu erhalten. Heidruns
Poesie, rahmt den Text auf wunderbare Weise.  …
Entstanden ist eine Lebenserinnerung zum Anschauen, zum Lesen, zum Blättern,
zum Träumen und Erinnern. Ein Buch, das neugierig macht, ein Buch, das Mut
macht, ein Buch, das inspiriert.
Ich wünsche allen Lesern anregende und unterhaltsame Momente mit diesem
Buch.
Hamburg, im April 2012

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