KOSTBARKEIT – Der eigene Weg

Heidrun Adriana Bomke, Kreatives Schreiben,

Kostbar, Kostbarkeit, der eigene Weg.

Wie das Meer glitzern die Perlen des Lebens
kostbar 

gefunden

tief
unten

aufgefädelt
Stück für Stück

im Licht des Mondes
schimmert der matte Glanz.

© Dieses Gedicht schrieb ich vor zehn Jahren am sizilianischen Meer. Es trägt den Titel “Spiegel in Blau” und ist veröffentlicht in meinem zweisprachigen Gedichtband “Wo das Licht wohnt/Dove abita la luce”, Catania 2014.
Lese ich es heute, ist es eine einzige Metapher für die Kostbarkeit zu leben. Die Kostbarkeit, sich selbst in den Tiefen aufzusuchen und mehr und mehr zu entdecken. Inmitten des großen weiten Lebens. Das Meer ist der Spiegel. Das fließende Element der Seele, das in seiner Weiblichkeit das Licht der Nacht, den Mond ruft. “Perlen des Lebens” sind eine kostbare Ernte. Und ich sehe eine Frau, die sich eine Perlenkette um den Hals legt und sich sagt:

Wie kostbar es doch ist zu leben!

Wie kostbar es doch ist, dass auch ich da bin. Wie kostbar ich doch bin.
Eine Frau, die ihre eigenen Schätze entdeckt hat, entdeckt und würdigt.
Sie kennt und öffnet ihre “Schatztruhe”: sieht ihren Weg, ihre Wahrheit.

In den letzten Tagen habe ich das Wort “Kostbar”viel  in mir bewegt. Wo es genau herkam, ich weiß es nicht mehr.
Plötzlich war es da: Vielleicht hervorgekommen als geistige Kostbarkeit in der nicht enden wollenden materiellen Überflutung mit Preisen, Geld, Gütern … dem unerlösten und ungehörigen materiellen Wachsen ins Sinnlose.

Kostbar

Wie kostbar es ist, zu meinem Wesen zu stehen im Reigen aller Wesenheiten und es in Freude zu sehen.
Wie kostbar, dass ich auf meiner bewegten Lebensreise immer einen Hafen habe, eine Küste.
Wie kostbar es ist, in den Elementen mehr zuhause zu sein als in jedem geschlossenen Raum.
Wie kostbar es ist, nur das zu besitzen, was ich wirklich brauche. Es macht mich leicht.

Wie kostbar ich den Lebensatem empfange und die weite Umarmung des Himmels.
Wie kostbar, die Kraft der Bäume zu erleben, an deren Stämme ich mich lehne.

Wie kostbar das Rauschen der Wasser, der Lebensquelle, aus der ich schöpfe.
Wie kostbar, die goldene Hand der Sonne auf meinem Gesicht zu spüren.
Wie kostbar mein Herz zu spüren, meine Wunderblume des Lebens.
Wie kostbar meine Tränen sind und wie kostbar mein helles Lachen.
Wie kostbar, dass es Wesen gibt, die mich lieben und die ich liebe.
Wie kostbar, Menschen über die letzte Schwelle zu begleiten.

Wie kostbar, die poetische Sprache in die Welt zu geben.
Wie kostbar es ist, schöpferisch und im Geiste zu leben.
Wie kostbar, immer wieder in Frieden zu erwachen.
Wie kostbar, meine große, liebe Familie zu haben.
Wie kostbar, an dieser Kostbarkeit
mich zu laben.

Wie kostbar

Ich spüre: Ich bin die Frucht dessen, was bisher gewachsen und schaue würdevoll in diese Schatztruhe.
Ich weiß: Man kann alle Erfahrungen sammeln und man darf auch alles hinter sich lassen.
Das Herz ist der Kompass: Reue, Vergebung, Hingabe und Dankbarkeit sind der Weg.
Im Himmel steht es schon geschrieben: Einfach lieben!
Kronos und Kairos gehen Hand in Hand.

Neues darf kommen. 
Willkommen

KOSTBARKEIT!

© Heidrun Adriana Bomke, Berlin am 7. Februar 2024

In memoriam Birke Breckwoldt 🎩 Frau “behütet”

Goldener Hut, Birke Breckwoldt

Liebe Birke, liebe Frau “behütet”,

wie ich Dich immer nannte.
Ich denke an Dich. Du fehlst mir hier unten.
Wie heiter waren unsere Begegnungen,
wenn ich in Hitzacker bei Dir Hüte aufprobierte und
nie ohne einen selbigen aus Deinem charmanten,
edlen Laden auf der Stadtinsel ging.

Ich fühlte mich jedes Mal um vieles schöner. 
Wie ich dann manchmal nochmal umdrehte und sagte:
“Du, da fehlt irgendwie aber noch was.
Ja, sagtest Du, eine kleine Raffinesse.”

Und mit Deinen feinen Fingern zaubertest Du
mir ein Blütchen oder einen Schmetterling
der auf meinem Hut sitzt und
mit mir wieder davon fliegt.

Am Glücklichsten waren wir beide
mit dem Goldenen Hut.
Noch heute habe ich die Rechnung
auf der steht: Goldener Hut.

Und die Komplimente dafür!
“Ach wie schön, Sie tragen ja einen tollen Hut!
Ich traue mich das immer nicht …”
Schade, sagte ich: Man ist behüteter.

Mir bleibt
Deine Hüte mit Eleganz zu tragen und Dich zu grüßen
hinauf in den Himmel hebe ich sie!
Sei behütet.

In meinem Herzen bleibst Du, liebe Birke, 
“Frau behütet”.

Adriana am 8. Juni 2023

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“Die Begegnung” – Zum neuen Jahr

Schreibritual Punta Secca_Heidrun Adriana Bomke


Liebe Leserinnen und liebe Leser meines Lebensreiseblogs!


Wir schreiben den 2. Januar 2022.
Ich wünsche Euch allen ein neues Jahr voller Wandel, Wärme & Liebe, voller Begegnungen, Hoffnungen & Freuden, voller Natürlichkeit, Weite & Freiheit und voller Vertrauen & Verbundenheit!
Dann bleiben wir auch gewiss als Menschen gesund oder gesunden wieder!

Ich grüße meinerseits mit einer lebensleichten Geschichte. Sie heißt:

Die Begegnung

Eine ganze Weile hatte er mit dem Gedanken gespielt, seinem Verlangen nachzugehen und sich hinter der gelben Hausecke vor der Bar zu verstecken. Kommt sie, diese Frau? Jeden Morgen hatte er sie beobachtet. Wie sie über die sonnenweiße Piazza lief. Es war einfach schön, sie anzusehen. Sie schien das schon warme Sonnenlicht zu trinken. Beinahe war sie noch ein junges Mädchen. Aus den Augenwinkeln sah er ihre schlanken Beine, ihren wippenden Schritt, mit dem sie dem Meer zuflog wie der weiße Reiher, der unweit auf den Steinen landete. Vielleicht war es ja albern in seinem Alter, doch er konnte nicht anders als verliebt lächeln. Beide waren sie wohl Frühaufsteher. Er liebte es, sich im ersten Sonnenschein vor dieses ebenerdige Appartment am südlichen Meer zu setzen, an einem wackeligen weißen Plastiktisch Espresso zu trinken und noch halb schlaftrunken die ersten Worte in den Laptop zu tippen. Und so bemerkte er, wie er anfing, auf sie zu warten. Würde sie wieder kommen, wie gestern auch? Und so kam sie allmorgendlich beinahe auf ihn zugelaufen. Allerdings ohne ihn zu bemerken. Einmal hatte er sich ein Herz gefasst und sie angesprochen, als sie dicht an ihm vorbeispazierte. Ist schön, so zu spazieren!, hatte er wie beiläufig dahingesagt. Si si gab sie, kaum überrascht, zur Antwort. Dabei war es geblieben. Er sah sie immer nur morgens. Für den Rest des Tages verschwand sie.  Lesen Sie mehr »

Lied des Lebens

Gedicht,Heidrun Adriana Bomke

 

Lied des Lebens

Die ersten zarten Vogellaute
früh ganz früh
noch aus dem Dunkel

Ein letztes Nachtlied noch

und schon erster Morgengruß

Von fern vernehmbar auch

der Ruf des Käuzchens

Ein Gleichklang nicht

und doch ein Chor

Das nimmermüde alte
junge
Lied des Lebens


Das Lied des Lebens wahrnehmen, finden, es scheibend berühren, seine Melodie zu spüren – ich lade mit meinen besonderen Schreibreisen dazu ein, ein fühlender, verbundener Mensch des Geistes zu sein!

 TERMINE

© Heidrun Adriana Bomke mit Frohen, lebendigen Pfingstgrüßen!

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Vanilleeis oder “Papa, die Tante lacht!”

Lebensfreude, Blog,Heidrun Adriana Bomke

Vanilleeis oder “Papa, die Tante lacht!”

Alles kam so:
Ich fuhr gestern, am letzten Apriltag 2021, wieder zu Dörte Averdunk in die Föhrer Straße, um ein heilendes Öldispersionsbad zu nehmen. Ein anthroposophisches Heilbad. Ich hatte kurz entschlossen endlich die Krankenkasse gewechselt und kann nun diese feinstofflichen Behandlungen genießen. Es war nicht mein 1. Bad. Diese Bäder haben mir über den langen Winter geholfen. So ging die Reise mit Bus und Ringbahn bis zum Westhafen und dann zu Fuß und direkt in die Praxis von Dörte. Nach unserem Gespräch hielt mir die Heilpraktikerin ein Riechfläschchen unter die Nase. Ein mögliches Öl für das Bad in der Zirbelholzwanne. Oh, das duftete ganz voll und süß und fast wie Weihnachten!

Vanille!

Ich genoss das Vanillebad und während ich so in der Nachruhe schlummerte, kam mir die Sehnsucht nach Vanilleeis! Oh, wie gerne ein Vanilleeis mit heißen Himbeeren. Hmmmm … ich erzählte Dörte meine Fantasie und sie sagte: “Du, gleich die erste Querstraße rechts ist ein toller Eisladen.” Und dann sagte sie, so nebenbei: “Wer weiß, wen du heute noch triffst!”
Ich verließ wie eine Vanillewolke die Praxis, ging nach rechts und auf der linken Seite fand sich wirklich der kleine Laden – geöffnet! Ich trat ein und bestellte ein Vanilleeis mit heißen Himbeeren (selbst zubereitet) auf einer hausgebackenen Waffel! Mein Traum ging wie selbstverständlich in Erfüllung:

Vanilleeis!

Die junge Verkäuferin sagte: “Ich bringe es Ihnen raus.”
Ich schaute sie voller Erstaunen an, denn diesen Satz hatte ich lange nicht gehört. Ich sollte bedient werden ! und nicht “bedient sein” von all den geschlossenen schönen kleinen Cafès. Also hinaus aus dem Winzigladen, der so viel Wundervolles hatte … Davor gab es eine schmale Bank an der Hauswand. Da setzte ich mich hin und atmete tief durch. Nach fünf Minuten kam die duftende Waffel nebst Hinbeeren und Eis zu mir.: “Bitte!”

Wow, es war göttlich süß und eben vanillig!

Da saß ich nun und es kamen Leute aus dem Kiez. Eltern mit Kindern. Auch ein großer Papa mit einem kleinen Jungen. Vielleicht gerade drei Jahre. Der Papa fragte: “Möchtest du ein Mangoeis?” Der Kleine wollte unbedingt wissen, wo das stand: Mango. Und der Papa zeigte auf die Tafel und buchstabierte:
M A N G O. Ich erinnerte mich, wie mein älterer Sohn genau so die Buchstaben gelernt hatte. So beim Eisessen oder im KONSUM oder beim Fleischer … Ich lächelte so in mich hinein, genoss mein dolci, sah die beiden mit Eis kommen und da hörte ich plötzlich die Stimme des Jungen:

“Papa, die Tante lacht!”

“Ja”, sagte der Papa schmunzelnd: “Die Dame freut sich!” Und da lachten wir uns alle an, als sei es ein Weltwunder, dieses Lachen! Und vielleicht ist es das ja gerade auch! Dieses Kerlchen begann mit mir zu schäkern – es war unglaublich schön! Wir lachten uns an, wir zogen Grimassen, wir winkten uns zu … seine dunklen Augen funkelten so voller Freude! Noch als ich ging und Tschüss sagte, winkte er mir nach und auch der große Papa lachte weiter …
Nach langer Fahrt wieder zuhause angekommen – leicht und froh – wurde mir klar, dass es dieser kleine Junge war, dem ich begegnen sollte. Lebensfreude pur!
Und so entstand am 1. Mai 2021 die Episode:

Vanilleeis oder “Papa, die Tante lacht!”

© Eure Heidrun Adriana Bomke, die beschwingte Dichterin und Lebensreisebegleiterin

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